Ich habe schon immer gerne gelesen. Egal wo ich war, ich hatte entweder ein Buch mit oder habe mir ein geliehen. Dabei war das Erlebnis für mich nicht nur die gute Geschichte, die mich in ihren Bann gezogen hat, sondern auch das Buch an sich – sein Gewicht in meiner Hand, das Gefühl der Seiten, wenn man darüber streicht und sein einzigartiger Geruch. Man könnte tatsächlich sagen: Ich liebe Bücher, egal wie alt sie sind, wie oft man sie in den Händen hatte oder welche Farbe sie haben. Dementsprechend schwer habe ich mich immer mit E-Books getan. Dabei fehlt ein Teil, der das Lesen so toll macht.
Jetzt habe ich nur zwei Probleme: Zum einen lese ich sehr schnell und zum anderen ist auch in der größten Wohnung irgendwann einmal kein Platz mehr für mehr Bücher (und wegschmeißen kommt nicht in Frage, weggeben nur bei den wenigsten). Also bin ich irgendwann dazu übergegangen doch das ein oder andere E-Book zu lesen (der pinke E-Book Reader war dabei schon ein bisschen Motivation). Letztendlich habe ich ihn doch mehr für die Uni benutzt als für Bücher.
Geändert hat sich das erst mit meinem neuen Handy. Dort habe ich neben der iBooks App auch die Kindle App installiert und seit dem lese ich auch mehr digital. Allerdings lese ich auf dem Handy nur Bücher von denen ich weiß, dass ich sie in gedruckter Form auch nicht haben möchte. Seichte Romane sind auf meinem Handy eher zu Hause als Bücher, an die ich mein Herz verliere. Zudem kann ich mir von unterwegs immer direkt ein Buch laden, wenn ich etwas lesen will und das ist richtig klasse! Allerdings habe ich begonnen das E-Book noch einmal ein bisschen anders zu sehen. Grund dafür ist sicher auch die letzte LLC, auf der es einige Diskussionen darüber gab, wie sehr ein Verlag Autoren einschränken darf und wie gut die Möglichkeit des Selbstverlegen ist. Das unterstütze ich. Es gibt viele Fälle in denen ich es nicht ok finde, wenn ein Verlag sich in die Geschichte eines Autors einmischt. Das ist nicht fair.
Allerdings habe ich in letzter Zeit auch viele E-Books gelesen bei denen ich verstehe, dass sie nicht verlegt wurden. Sie waren schlichtweg sprachlich mistig oder voller Fehler und das sorgt dafür, dass ich sie nicht weiterlese. Sicher es gibt da ausnahmen und ich habe so tolle Autoren kennen gelernt, allerdings war so manches E-Book eine schlechte Fanfiction.
Was mich jedoch am meisten stört ist die Preisdiskussion. Ich erwarte nicht, dass ein Autor sein Werk für einige kleine Euros auf den Markt wirft. Da steckt wahnsinnig viel Arbeit drin und die muss auch entlohnt werden. Jedoch finde ich es nicht ok, wenn E-Book und gedrucktes Buch gleich viel kosten oder annähernd das gleiche. Das wertet das gedruckte Buch massiv ab, denn Dort bezahlt man nicht nur für die Gedanken und die Arbeit eines Autors, sondern auch für das Material. Sicher müssen freie Autoren Dinge wie Lektorat und Werbung selber bezahlen, aber dafür geht der gesamte Erlös des Verkaufs an sie. Das gilt ganz besonders für Autoren, die sowohl in gedruckter als auch in digitaler Form veröffentlichen. Ich bin bereit für ein Buch mehr zu bezahlen als für eine Datei, ich habe dort durch das Material auch einen wertvolleren Gegenstand in der Hand.
Wie seht ihr das? Wofür zahlt ihr mehr und was lest ihr lieber?
Fr Nov 28, 2014 12:26 pm von Hope