Wieder ein historischer "Schinken" und dann noch mit Seefahrern dazu...
Man merkt der Autorin Inka Loreen Minden ganz genau an, dass sie schon etliche Werke beim Dead Soft Verlag veröffentlicht hat. Denn dass sie sehr gut schreiben kann, ist offensichtlich. Und so hat man keinerlei Probleme, "The Captain´s Lover" innerhalb weniger Stunden durchzuschmökern, was natürlich durch die Vielzahl der erotischen Beschreibungen kein Kunststück ist.
So ist man schnell ans Ende des Buches angelangt und fragt sich dann, ob es die Philosophie des Dead Soft Verlages ist, dass die Bücher, die dort verlegt werden, allesamt nur maximal 250 Seiten haben?
Im Fall dieses historischen Gay-Romans mit seinen nur gut 160 Seiten fand ich es allerdings sehr schade, denn man hätte aus der Storyline so viel mehr machen können. Die Charaktere Brayden und Richard und deren Beziehung zueinander hätten viel mehr Tiefgang bekommen können, wenn Frau Minden noch einmal 100 Seiten dazu geschrieben hätte. So bleibt die Entwicklung ihrer Liebe doch sehr an der Oberfläche. Es geht vielmehr Hopplahopp durch die diversen Kajüten und Betten. Wie sie ihr Leben dagegen mit all den Hindernissen für schwule Männer der damaligen Zeit meistern, hätte mich viel mehr interessiert.
Schon komisch, dass gerade ich das einmal schreiben würde. Aber wenn zu Lasten der ein oder anderen Sexszene mehr auf die Darstellung des Zusammenlebens des Paares eingegangen worden wäre, hätte das Buch viel mehr an Substanz gewonnen. Manchmal ist eben weniger mehr.